xpt 193 – Briefe an … 25 Fantasien für Bratsche solo

Titel: Briefe an … 25 Fantasien 
xpt 193 
Besetzung: Bratsche solo 
Satzbezeichnung: 
Jahr: 2020 
Dauer: 
Uraufführung: 
Noten bestellen (IKURO-Edition):  Briefe an ...! 25 Fantasien für Bratsche Solo

Werkkommentar: Briefe an…

25 Fantasien für Bratsche Solo

Normalerweise werden Briefe mit Worten und Buchstaben geschrieben. Doch diese Briefe haben geschriebene Musik zum Inhalt: Mitteilungen an langjährige, liebe Kolleginnen und Kollegen, die meinen Musiker-Alltag bratschend, musizierend oder menschlich im privaten Umgang bereichert haben. Sie sind aus verschiedenen Orchestern im großen Sammelbecken des »Bayreuther Festspielorchesters« zusammengekommen, oder aus meinen Heimat-Orchestern, der »Badischen Staatskapelle Karlsruhe« und dem »Staatsorchester Stuttgart«, sowie Interpreten meiner Kompositionen. Kurz gesagt, mir wichtige und werte Menschen. Davon gibt es aber noch viel mehr, sodass es sicher bald einen zweiten Band mit musikalischen Briefen geben wird.

Jeder Brief versucht Eigenheiten des Empfängers darzustellen, und gewinnt als Basis-Motiv Töne und Intervalle aus den Buchstaben des Namens. Musikalische Zitate deuten oft die Vorlieben des Empfängers oder der Empfängerin an.

Die Frage der Reihenfolge hat mir etwas Kopfzerbrechen bereitet. Die Möglichkeit, nach dem Alphabet vorzugehen, dem Kompositionsdatum, oder dem Geburtsdatum der Empfänger zu folgen, hat mich auch nicht befriedigt, sodass ich die Reihenfolge nach meinem musikalischen Empfinden gestaltet habe: Es musste abwechslungsreich sein. Lediglich der Älteste der geschriebenen »Briefe« sollte die Serie eröffnen. Er stammt aus dem Jahre 2018 und hat mich jetzt, zwei Jahre später, auf die Idee gebracht, diese Sammlung zusammenzustellen. Ganz bewusst wollte ich diese Stücke nicht »Capricen« oder »Etüden« nennen, obwohl die vielfältigsten technischen Problemstellungen in den 25 Briefen angerissen werden.
Eine weitere, für mich persönlich wichtige Sache möchte ich hinzufügen: Leider sind einige der Widmungsträger bereits verstorben. Ihrer gedenke ich »in memoriam«.

Zum Schluss möchte ich noch einen kleinen, privaten Spaß offenlegen: Interpreten meiner Kompositionen haben sich schon öfters über meine Vorliebe für den großzügigen Gebrauch von Vor- und Versetzungszeichen und enharmonischen Notationen ausgelassen. Deshalb habe ich nun einen »Brief« vollkommen ohne Vorzeichen komponiert. Aber wie so oft, geht es auch hier nicht ohne eine kleine Ausnahme: Es gibt zwei Trillertöne, für die ich ein Kreuz als Vorzeichen brauchte. Da ich es niemandem zumuten wollte, ein Werk »ohne« Vorzeichen zu spielen, habe ich diesen Brief an mich selbst geschickt – siehe den »Brief an Paul«.

Xaver Paul Thoma, im Januar 2021

Aufführungen:

Fantasie 25 „Brief an Rolf für Bratsche solo“ op.193 von Xaver Paul Thoma

Konzert in der Haslacher Klosterkirche

Sonntag, den 23. Juli 2023, 19 Uhr
Klosterkirche Haslach
Konzert
Xaver Paul Thoma zum 70. Geburtstag
Es spielt das offenburger ensemble

Konzert: Offenburger ensemble spielt Kompositionen von Xaver Paul Thoma: Rolf Schilli, Bratsche

Von der guten Akustik der Kirche können sich die Zuhörer gleich beim ersten Stück überzeugen. Es ist die Uraufführung der Fantasie „Brief an Rolf“ aus „25 Fantasien für Bratsche solo“ op.193 von X.P.Thoma. Der Empfänger des Briefs, Rolf Schilli, verhilft diesem „historischen Akt“ mit seinem differenzierten und packenden Spiel gleich zu einem ersten Höhepunkt des Abends.
Besonderheiten dieser „Briefe an…“ sind einerseits die vertonbaren Buchstaben von Vor-und Nachname sowie besonderer Vorlieben beziehungsweise Eigenschaften, des Widmungsträgers. Man könnte sagen, es entsteht in jedem dieser „Briefe“ ein musikalisches Portrait.

Über den Autor

Wolfgang Wahl, Jahrgang 1948, ist ein im Ruhestand lebender Geiger, Bratscher und Geigenbauer.
Er war 40 Jahre Mitglied der 1. Geigengruppe des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. Als Bratscher spielte er in Ensembles wie dem Ensemble 13, wo er viel zeitgenössische Musik (ur-)aufgeführt hat. Im Barockensemble „Parnassi musici“ brachte er seine beiden Instrumente auch in historischer Version zum Erklingen.
Kammermusikspiel war und ist ihm wichtig. Er beschäftigt sich weiterhin aktiv mit Musik, coacht gerne junge MusikerInnen oder schreibt auf, wie sich seine Arbeitsweise im Alter verändert.
Als gelernter Geigenbauer hat er eine weitere Perspektive auf Streichinstrumente und steht in regem Austausch mit jüngeren neubautreibenden Geigenbauern.
In den letzten Jahren erprobt er sich zudem als Moderator von Konzerten und schreibt gelegentlich für Fachmagazine.

Noch mehr Werke für Viola solo

  • Bearbeitungen von Xaver Paul Thoma: "Sonata per la Grand' Viola" und "Cantabile" von Paganini. Die Besetzung ist im Original für Viola und großes Orchester, in der Fassung für Viola principale, Violine, Violoncello und Gitarre. Partiturseite zur Ansicht
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